Enter-Price - Anne Sofie von Otter - Folksongs
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Anne Sofie von Otter - Folksongs

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Viele Komponisten haben sich auf unterschiedliche Weise dem Volksgut ihrer Heimat oder auch demjenigen anderer Länder gewidmet: Percy Grainger oder Zoltán Kodály bemühten sich bei der Wiedergabe der Melodien um größtmögliche Authentizität und zeigten nur in der kunstvollen Klavierbegleitung ihr eigenes kompositorisches Können.

Antonín Dvorák hingegen orientierte sich in seinen "Zigeunerliedern" lediglich am Volkston, ohne echte Melodien zu zitieren. Groß ist die Zahl der Klavierlieder verschiedenster Komponisten, die auf solche Weise entstanden sind, und Anne Sofie von Otter hat mit ihrem langjährigen Begleiter Bengt Forsberg für diese CD eine Menge wertvoller und teilweise wenig bekannter Stücke zusammengetragen, ohne freilich auf die effektvollen "Zigeunerlieder" Dvoráks zu verzichten.

In diesem Zyklus, der am Anfang der CD steht, überrascht Anne Sofie von Otter sogleich durch eine höchst seltsame Form der Gestaltung: Mit übertriebenen stimmlichen oder sprachlichen Effekte erzeugt oder macht sie Ausdruck auf mittelbare Art und Weise, statt ihn aus Kantilene und Sprache selbst zu nehmen. Abgerissene Töne, Portamenti, massiver Gebrauch des Brustregisters, Schluchzer und Gluckser bringen viel Unruhe in den Vortrag, und allzu leichtfertig opfert sie hier und da den gesunden Stimmsitz zu Gunsten gaumiger Tonproduktion. Es hat den Anschein, als wolle sie die einfachen Melodien durch Manierismen sprengen. Passagenweise klingt sie im Bemühen um Zigeunerhaftigkeit wie eine schlechte Kopie von Brigitte Fassbaender.

Im weiteren Verlauf der CD wird es nur ab und zu besser: Recht schön beginnen etwa die vier Stücke aus den 13 Folksongs von Percy Grainger, aber beim dritten Lied verfällt sie wieder in exaltierte Effekte. Wo sie wirklich einmal ein ganzes Lied durch legato und mezza voce singt, fällt freilich auf, dass ihre Stimme nicht mehr so einwandfrei funktioniert, wie man es von früheren Aufnahmen gewohnt ist: In Gunnar Hahns "Hjärterovet" gibt es hier und da kleine Nebengeräusche und einige Töne, die ein wenig neben der Spur liegen. Insgesamt entsteht der Eindruck, als habe Anne Sofie von Otter das Gespür für eine ehrliche, ausgewogene Gestaltung verloren und suche nun ihr Heil im Konstruieren von Stimmungen. Was aber bedeuten etwa die schrecklichen Staccati im Refrain von Benjamin Brittens "Noel passée"? Sinn und Zweck der Gestaltungsmittel fehlt teilweise ebenso wie das gesunde Maß. Dabei beschwören die beiden Künstler im Booklettext das Bild eines "Fiedlers, der auf Darmsaiten Volkslieder spielt". Wie käme der sich vor, wenn er auf solche Weise imitiert würde? --Michael Wersin

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